The First Vampires

Ich lag mitten auf einer Wiese und starrte in den Sternenhimmel. Die Sternenbilder haben sich in tausend Jahren nicht geändert. Sie faszinierten mich jedoch immer noch. Vor etwa tausend Jahren war ich hier mit meiner großen Liebe gelegen. Es war einer der wenigen Plätze, die nicht bebaut wurden. Dafür hatte ich die ganzen Jahrhunderte gesorgt. Für mich ist dieser Ort heilig. Ich komme immer hier her, wenn ich mich nach der alten Zeit sehne, als ich noch ein Mensch war und ich mit meinem Bruder noch perfekt klar kam. Auch heute denke ich an sie - die Eine - Tatia. Sie war ein wunderhübsches Mädchen. Kennengelernt hatte ich sie damals in einer Höhle, in der wir uns immer vor den Werwölfen versteckten. Sie ist mir schon öfter dort aufgefallen, nur hatte ich nie den Mut sie anzusprechen. Anders wie mein Bruder Niklaus. Er war hier der Herzensbrecher und hatte auch keinerlei Scham. Für ihn war immer alles leicht, was Mädchen betrifft. Doch genau dies machte auch seine Schwäche aus. Tatia wusste dies und zog sich von ihm zurück, allerdings erregte dies seinen Jagtinstinkt noch mehr. Doch an diesem einen Tag war Klaus nicht da und ich erblickte Tatia zusammengekauert und ängstlich in einer Ecke der Höhle. Ich ging zu ihr hin und bot ihr meinen Beutel mit Wasser an. Als sie ihn annahm setzte ich mich neben sie. Sie hob ihren Kopf um zu trinken. Dabei streifte mich eine Strähne ihres langem dunkelbraunen Haares meine Schulter. Es kitzelte und es gribbelte in meinem Körper. Dankend gab sie mir den Wasserbeutel zurück. Sie blickte mich mit ihren strahlend großen braunen Augen an und ihr Lächeln ließ mich kurz erstarren, so sehr verzauberte es mich. "Ich habe Angst" sprach sie "Du musst dir keine Sorgen machen, hier in der Höhle sind wir sicher" versuchte ich sie zu beruhigen. "Nein, ich habe nicht um mich, sondern um meine Eltern angst. Sie sind dort draußen und verwandeln sich. Sie werden zu Werwölfen" erklärte sie mir. Ich wusste über die Geschichte der Werwölfe bescheid. Es lag in ihren Genen. Sie mussten jemanden töten, ob beabsichtigt oder durch einen Unfall, danach verwandeln sie sich bei jedem Vollmond zu einem Werwolf. Es war ein Fluch. Ich hörte sie jedes Mal schreien, wenn die Verwandlung anfing. Sie hallten dur das ganze Dorf und den Wald. Es war schrecklich und dann waren sie auch noch Monster die nicht wussten was sie taten. Einige aus unserem Dorf blieben immer dort um unsere Häuser zu verteidigen und machten auch nicht Halt einen Wolf zu töten. Ich verstand Tatias Angst. An diesem Tag war mein Bruder mit im Dorf. Es war eine lange Nacht. Tatia erzählte mir von ihrer Familie. Es lenkte sie etwas von der Angst ab, wenn sie redete. Ich sah ihr immer gespannt auf die Lippen. Sie zogen mich magisch an. Ich fühlte mich an ihrer Seite glücklich.

Ich wusste zwar über den Fluch der Werwölfe bescheid, doch wusste ich nicht, warum es diesen Fluch gab. Tatia erzählte mir diese Geschichte. Es gab hier in dieser Welt viele Indianervölker und auch die Majas im heutigem Mexico. Tatias Vorfahren waren eingesiedelte Indianer gewesen. Man erzählte von Generation zu Generation, wie sie die alte Welt verließen um hier her zu kommen. Ihre alte Welt war wahrscheinlich das heutige China. Sie siedelten sich im heutigen Texas an, denn dort gab es genug Weideplatz für die Tiere und Felder zum Anbau. Allerdings wurde dieses Volk immer größer und breitete sich Richtung Süden aus, so dass sie in das Gebiet der Majas kamen. Es war kein friedliches Volk, auf jeden Fall nicht was ihre Heimat betrifft. Sie duldeten keine Fremden die bei ihnen eindringten. Sie waren mächtig. Hatten Bauten die die Indianer noch nie sahen. So riesig bis zu den Wolken. Doch die Indianer waren sehr gute Kämpfer und waren fast zahlenmäßig den Majas überlegen. Erst versuchten sie sich friedlich zu einigen. Die Häuptlinge der Indianer und der König der Majas machten ein abkommen. Sie legten Grenzen fest, an die sich jeder halten sollte. Doch der Frieden war nur von kurzer Dauer. Von jeder Seite gab es Ignoranten und das führte vereinzelt zu Streitereien, bis es in einen Krieg ausatete. Es gab die ersten Tote und Verletze. Es wurde immer schlimmer. Es war eine grausame Schlacht. Männer dachten nicht mehr nach warum sie töteten und Frauen wurden Missbraucht und töteten in Notwehr. Kinder starben, Häuser brannten. Es sah aus wie in der Hölle. Die Häuptlinge und der König verloren die Macht und den Überblick. Sie konnten nicht mehr aufhalten was ihr Volk da fabrizierte. Es war nur noch grausam uns so wollte es keine Religion der Völker. Sie mussten etwas unternehmen. Beide Seiten verstanden sich in der Kunst der Magie. Sie tüftelten an einem Zauber, der dem Volk Angst brachte vor dem Töten. Da der Wolf in der indianischen Religion eine große Rolle des Aufpassers über Tot und des Leben spielte, entschieden sich die Oberhäupter einen Fluch auf ihr Volk zu legen, das sie in Wölfe verwandelt wurden. Dieser Fluch soll Qual und Schmerz mit sich bringen, wenn einer jemanden tötet, egal ob gewollt oder aus Notwehr. Das Volk soll nicht mehr schrecklich töten. Ein Wolf dient dafür, das Tote tot blieben und nie mehr ins Leben zurück kehren konnten. So sollte jeder Mensch, der sich in einen Wolf verwandelt töten ohne es zu wollen und ohne es zu kontrollieren. Damit die Menschen nicht liebende Personen töten und schmerzhafte Qualen erleiden müssen, durften sie niemanden mehr töten. So war der Fluch, der auf die Indianer gelegt wurde. Der König der Majas verschonte jedoch sein Volk von diesem Fluch und war somit gehasst von den Indianern. Als die ersten Menschenwölfe erschaffen wurden flüchteten die übriggebliebenen Majas in Richtung Westen und siedelten sich in der Gegend an, wo sich das heutige Salem befindet.

So erzählte es mir Tatia und es war schrecklich was sie für einen Fluch brachten. Tatia war noch jung. Erst 17 Jahre alt, aber selbstbewusst, taff und wunderhübsch. Sie gehörte zu den Ureinwohnern dieses Landes und wurde verabscheut von unserem Volk. Denn unserere Eltern hatten Angst vor den Werwölfen und verbaten uns den Umgang mit ihnen. Obwohl nicht jeder von ihnen ein Monster wurde, sondern normale Menschen wie ich blieben. Unsere Mutter Esther ermahnte Klaus oft, sich nicht mit Tatia zu treffen. Aber wie Klaus eben war, ein Sturkopf, hörte er nicht auf unsere Mutter. Ich hielt mich deswegen zurück. Doch Tatia war so tief in meinem Herzen gelandet, das ich sie wieder sehen wollte, auch mit dem Verbot von Esther. Die Sonne ging langsam auf und wir konnten vorsichtig unsere Höhle verlassen. Meine Familie schlief die ganze Nacht über. Wir kamen in unserem Dorf an und alles sah aus wie immer. Keinerlei Verwüstung. Tatia wurde von ihrer Familie mitgezogn, ohne das ich mich verabschieden konnte. Meine Familie fiel Klaus um den Hals, weil ihm nichts passiert ist, doch ich wollte nicht in seiner Nähe sein. Ich hatte ein schlechtes Gewissen. Schließlich mochte er Tatia, obwohl er noch adere Frauen nebenbei hatte. Doch sie war besonders für ihn, genauso wie für mich. Ich schämte mich für meine Gefühle.

Die nächsten Tage konnte ich nur an ihr Lächeln denken und wie verzweifelt sie mich ablickte. Ich bemerkte, dass sich Klaus immer wieder mit ihr traf und es tat mir weh. Doch er hatte sie zu erst. Ich konnte nur meinen Mann stehen und es erdulden. Doch eines Nachts kam es zu einem größem Streit zwischen Esther und Klaus. Wir waren vor dem Haus und bekamen nicht alles mit. Doch was wir hörten tat uns Leid. Esther erwischte Tatia und Klaus auf einer Lichtung wo sie Kräuter sammeln wollte. Sie war empört darüber. Er solle sich von ihr fern halten. Sie würde ihm nicht gut tun. Sie flehte fast, das er sie nicht mehr sehen sollte. Klaus akzebtierte ihre Bitte und blieb die nächsten Wochen im Dorf. er hatte allerdings schnell Trost gefunden, bei den blonden Nachbars Geschwistern. Ich wollte nicht wissen, wie sich Tatia jetzt fühlte. Schließlich machte sie sich etwas aus Klaus. Eines Tages ging ich an den Fluss um Wasser zu holen. Gegenüber, an dem anderen Ufer des Flusses sah ich Tatia. sie waschte sich die Haare. Ich blickte sie eine ganze Weile an. Ihre Bewegungen, ihre Blicke, die immer wieder zu mir hinüber huschten, ließen mich erneut starr da sitzen. Ihr Anblick erregte mich. Ihr langes braunes Haar war schwarz vor Nässe, ihr Gesicht glänzte frisch, ihre Augen funkelten bis zu mir und ihr Blick hielt mich auch eine ganze Weile fest. Als sie aufstehen wollte, rutschte sie aus und viel in den Fluss. Ich rannte zu ihr rüber. Sie hatte ihr nichts getan. Doch hielt ich sie in meinen Armen und half ihr auf. Ich umklammerte ihre Schultern und sie sah mir tief in die Augen. "Danke" flüsterte sie leise. Sie schenkte mir ein Lacheln, noch viel schöner wie sonst. Ich ließ sie nicht los und es überkam mich. Ich küsste sie. Für einen Augenblick erwiderte sie diesen Kuss, doch schließlich löste sie sich von mir und rannte weg.

Verdutzt sah ich ihr hinter her. Ich nahm jedoch die Eimer und ging zurück ins Dorf. In dieser Nacht konnte ich nicht schlafen und so spazierte ich noch durch die Staßen. Ich kam am Waldrand an und erblickte eine Gestalt in den Bäumen. "Elijah?" hörte ich sie leise rufen. Ich erkannte Tatias Stimme. Ich lief auf die Gestalt zu. Sie blieb regungslos an einem Baum stehen. Nun stand ich direkt vor ihr. Ihr Duft wehte mit einem leichten Hauch in meine Reichtung. Es war ein süßer wohltuender Duft. Unsere Gesichter waren sich sehr nah. Keiner von uns beiden sprach ein Wort. Ich blickte ihr tief in ihre dunklen Augen die mich erwartungsvoll ansahen. Ich machte noch einen Schritt in ihre Nähe, so das ich nur noch einen Hauch von ihr entfernt war. Diese Augen..... mein Blick fiel auf ihre Lippen. Ihr Mund war leicht geöffnet und ich konnte ihren Atem an meinen Lippen spüren. Ich nahm meine Hand und fasste sanft ihre Wange an. Leicht drückte ich ihren Kopf in meine Richtung und küsste sie. Erst ein langer fester Kuss, dann fingen wir an uns wilder zu küssen. Sie wühlte in meinen Haaren und hielt mich fest. Ich wendete mich kurz von ihr ab. Ging ein Schritt zurück und streckte ihr meine Hand entgegen. Sie nahm sie und ich führte sie ein Stück zu einer Lichtung. Dort setzte ich mich. Ich zog Tatia leicht zu mir herunter. Wir küssten uns erneut und es wurde immer heftiger. Ich nahm meine Hand an ihren Rücken und legte sie auf die Wiese. Ich liebkoste ihren Hals und ging weiter runter. Ihre Fingernägel vertieften sich auf meinem nackten Rücken. In dieser Nacht liebten wir uns. Es war so wundervoll. Ich dachte nicht an das Verbot von Esther oder an Klaus. Ich wollte sie so sehr. Am Ende unserer Liebe flüsterte ich sanft in ihr Ohr "Ich liebe Dich" und das selbe flüsterte sie auch. Doch die Sonne ging langsam auf. Wir mussten uns verabschieden. Wir trafen uns uns in den nächsten Tagen noch öfter. Wir redeten über so vieles, auch über Klaus. Sie war enttäuscht von ihm. Sie sagte aber auch, das sie ihn liebte, doch sie konnte ihm einfach nicht vertrauen. Es tat mir zwar Leid um ihn, weil ich meinen Bruder wirklich liebte, aber ich liebte auch Tatia.